Die Mintis lernen, wie Codes und Verschlüsselungen funktionieren, entdecken historische und moderne Kryptografie-Techniken und entwickeln eigene Geheimschriften. Dabei werden logisches Denken, Mustererkennung und kreative Problemlösung gefördert.
Fachliche Anbindung
Deutsch: Sprache untersuchen, Schreiben Kunst: Gestaltete Medien, Erfahrungswelten, Visuelle Medien
Narrative Einbettung: Heute besuchen wir eine uralte Bibliothek. Die Regale sind voll mit geheimnisvollen Büchern. Ein eigentümlicher Geruch liegt über dem Raum, der nur spärlich beleuchtet ist. Die Mintis streifen durch die Reihen. Da fällt dir ein Buch besonders ins Auge. Es ist mit Staub bedeckt und scheint viel älter als die anderen Bücher zu sein. Vorsicht hebst du es aus dem Regal, legst du es den Tisch und öffnest es langsam. Die Seiten sind mit seltsamen Symbolen und Zeichen übersät. Du kannst die Schrift nicht entziffern. Was, wenn es ein alte Schatzkarte ist. Hol die anderen Mintis zu Hilfe! Gelingt es euch, den Geheimcode zu knacken und das verlorene Wissen zu entschlüsseln? Doch Vorsicht! Falsche Spuren führen in die Irre – nur wer die richtigen Techniken kennt, wird die wahre Botschaft finden.
Herausforderung: Gelingt es den Mintis, historische Verschlüsselungsmethoden zu erkennen, Botschaften zu entschlüssen und eine eigene Geheimschrift zu entwickeln, die nur ihr versteht?
Aktivitäten:
Cäsar-Chiffre entschlüsseln (Substitution): Jede Gruppe erhält eine geheime Botschaft, die mit einer Cäsar-Verschlüsselung (Buchstabenverschiebung) kodiert wurde. Sie entschlüsseln die Nachricht mithilfe einer selbstgebastelten Cäsar-Scheibe.
Skytale-Verschlüsselung entschlüsseln (Transposition): Eine Nachricht wird auf einen Papierstreifen geschrieben, der um einen Stab gewickelt werden muss, um lesbar zu sein.
Freimaurer-Code/Pigpen-Chiffre entschlüsseln (Codierung): Jede Gruppe erhält eine codierte Nachricht in Pigpen-Schrift. Darin wird jeder Buchstabe durch ein einfaches Muster aus einem Raster ersetzt.
Die Mintis entwerfen ihre eigene Verschlüsselungstechnik:Welche Elemente aus Cäsar-Chiffre, Skytale oder Pigpen können sie kombinieren?
Weibliches Vorbild: Mary Stuart (1542–1587) war die Königin von Schottland und eine der berühmtesten historischen Figuren des 16. Jahrhunderts. Mary verbrachte 19 Jahre in englischer Gefangenschaft, weil Elizabeth I. sie als Bedrohung für ihren eigenen Thron ansah. Während ihrer Gefangenschaft hatte sie nur wenige Möglichkeiten, mit Unterstützern zu kommunizieren. Geheimcodes und verschlüsselte Briefe wurden ihr wichtigstes Mittel, um heimlich Kontakt zur Außenwelt zu halten. Doch diese Codierung wurde ihr letztlich zum Verhängnis. Ein Team von englischen Spionen und Kryptografen konnte Marys Briefe abfangen und knacken.
Narrative Einbettung: Während des Zweiten Weltkriegs gab es eine Gruppe außergewöhnlicher Frauen, die als „Code Girls“ bekannt wurden. Sie entschlüsselten feindliche Nachrichten, dekodierten Funksprüche und entwickelten neue Wege, Informationen zu verbergen. Ohne Computer oder moderne Technik – nur mit ihrem Verstand und ihrer Logik! Ohne ihre Arbeit wären viele wichtige Ereignisse anders verlaufen. Stellt euch vor, es wurde eine verschollene Nachricht der Code Girls gefunden – aber sie ist nicht lesbar! „Die Botschaft ist nur für diejenigen, die zusammenarbeiten. Teilt euer Wissen, kombiniert die Techniken – und bringt die Wahrheit ans Licht! Ihr habt den Auftrag, vier geheime Nachrichten zu entschlüsseln. In jeder steckt ein Teil eines größeren Rätsels. Nur wenn ihr alle Hinweise kombiniert, findet ihr heraus, wo die letzte Botschaft versteckt ist.“
Herausforderung: Übernehmt die Rolle der Code Girls und knackt die verschlüsselten Hinweise. Die Nachricht besteht aus vier Teilen. Erst wenn alle Teams sie entschlüsselt haben, wisst ihr, wo die versteckte Nachricht zu finden ist. Enthüllt die verlorene Botschaft und werdet selbst zu Code-Knackerinnen.
Aktivitäten: Die Mintis lernen vier klassische Verschlüsselungstechniken kennen und wenden diese an. Sie arbeiten in Teams:
Unsichtbare Tinte: Die Mintis bekommen verschiedene Papiere mit einer unsichtbaren Schrift (Zitronensaft, Milch, Wasser, “Geheimtinte”) und sollen versuchen, die Schrift sichtbar werden zu lassen. Dazu stehen unterschiedliche Hilfsmittel zur Verfügung: Fön, Stifte mit UV-Licht, Salz-Streuer, Handcreme, Lupe, Wasserfarben. Sie testen und vergleichen: Was wird sichtbar? Was nicht? Im Anschluss schreiben die Mädchen für die jeweiligen anderen Gruppen geheime Botschaften mit dem UV-Stift und machen diese sichtbar. Jede Gruppe erhält einen Teil der geheimen Nachricht; gemeinsam setzen sie diese zusammen.
Spiegelschrift: Die Mintis bekommen Wörter und kurze Sätze, die rückwärts/verdreht geschrieben sind. Sie probieren aus, was passiert, wenn sie einen Spiegel davor halten: die scheinbar unlesbaren Wörter werden lesbar.Sie schreiben ihre Namen und Botschaften für die anderen Gruppen in Spiegelschrift und nutzen die Spiegel zum Sichtbarmachen.Jede Gruppe erhält einen Teil der geheimen Nachricht in Spiegelschrift; gemeinsam setzen sie diese zusammen.
Morsezeichen: Nach einer kurzen Einführung zu Morsezeichen, üben die Mintis das Senden von Morsezeichen mittels Klopfen/Stampfen auf dem Tisch und Blinken der Taschenlampe. Es folgen verschiedene Hör-Übungen, in denen Begriffe in Morse erkannt werden müssen. Die Gruppen senden sich gegenseitig Botaschaften und “übersetzen” diese mittels des Morse-Alphabets. Die Mädchen erhalten die geheime Nachricht in drei Teilen: Lichtsignalsequenz, Zettel mit Morsezeichen, Audio-Sequenz
Foliencode: n.n.
→ In den vier Stationen entschlüsseln die Mintis jeweils eine geheimnisvolle Botschaft, in der ein versteckter Hinweis steckt. Nur wenn sie alle vier Hinweise kombinieren, können sie das große Abschlussrätsel lösen und den versteckten Umschlag mit der finalen Nachricht der Code Girls finden.